Musik

wenn man mich fragt
wo ich dich finde
habe ich keine Antwort
aber die Stille einer Sternennacht
klingt in deinem Schweigen
wie Musik

Der Dienstag dichtet!  
Katha kritzelt hat diese Aktion ins Leben gerufen: Dienstag ist Gedichtetag. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen! Mit dabei sind:

Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
Gedankenweberei
Erinnerungswerkstatt
Dein Poet
Geschichte/n mit Gott
Wortmann
Traumspruch
Voller Worte
Zielstrebig
Puzzleblume
wolkenleer
Querfühlerin

117

117 an der Wand gegenüber
Fragen flattern auf
ritt heut Nacht die wilde Schar hier durch
auf knochigen Schimmeln
mit silbernem Haar
auf dem Rücken glänzende Netze
voll gläserner Träume
Mondscheinbeute
aus nächtlichen Raubzügen
im Verschwinden
hieb einer der Diebe
mit verächtlichem Handschlag
117 an die Wand
ein Schritt zum Losgehen
eine Drehung auf Zehenspitzen
sieben schnelle Wimpernschläge Leben
und ein Traum kehrt zurück
gut zu wissen
für den
der sucht

Der Dienstag dichtet!  
Katha kritzelt hat diese Aktion ins Leben gerufen: Dienstag ist Gedichtetag. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen! Mit dabei sind:

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Zielstrebig
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wolkenleer
Querfühlerin

Morgenroutine

draussen warmes Dunkel
sanft verbergende Nacht
feuchter Wind zupft am Haar
drinnen grelles Licht
schneidend helle Stiche
dringen in den Kopf
kein Platz für Morgenstimmung
trockene Luft umfasst
uns Widerstrebende
Morgenroutine im IC

Der Dienstag dichtet!  
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Nachtwandlerin
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Suses Buchtraum
Wortmann
Traumspruch
Lyrik trifft Poesie
Voller Worte

ungerührt II

in der Nacht
gab es Abschiede
Anfänge wurden gesät
der Schlaf war wählerisch
und schnell beleidigt
bis zum Morgen warf der Mond
lange Schattennetze
über das Land
fing die Schlaflosen ein
und ich
weiß nichts davon
schneide Apfelschnitze am Morgen
sortiere Kerngehäuse aus
trinke süßen Tee
ahnungslos
ungerührt

Ich muss sagen, mein heutiges Dienstags-Gedicht hat mir sehr deutlich gezeigt, dass meine gut gemeinten Hintergrund-Gedanken nicht auftauchen, wenn ich sie nicht hinschreibe. Hier also das Gedicht, wie es gemeint war. Hoffe ich zumindest. Man weiß ja nie. 😁

ungerührt

in der Nacht
gab es Abschiede
Anfänge wurden gesät
der Schlaf war wählerisch
und schnell beleidigt
bis zum Morgen warf der Mond
lange Schattennetze
über das Land
fing die Schlaflosen ein
und ich
schneide Apfelschnitze am Morgen
sortiere Kerngehäuse aus
trinke süßen Tee
ungerührt

Der Dienstag dichtet!  
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Lyrik trifft Poesie
Voller Worte

die Nacht

die Nacht

unnachgiebig schluckt die Nacht das Licht
lutscht Farben schwarz
kaut Konturen krumm
frisst Löcher ins All
spuckt Sterne aus
glühende Kerne im Schwarz
brüllt lautlos dicht über Tannenspitzen
wallt über Wiesen und Fensterläden
drückt sich in die letzten Ritzen
als sie am größten ist
geht ihr das Schwarz aus
sie ist müde
vom überall sein
geht schlafen
im Schattenschwarz von Kiefernzweigen
träumt von Motten und Sternschnuppen
atmet Farbe aus
der Sonnenaufgang
ist rot

Der Dienstag dichtet!  
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Fräulein Honigohr im Dunkeln

Fräulein Honigohr im Dunkeln

Die Nacht ist dunkel, nur an größeren Kreuzungen leuchten noch Straßenlaternen. Fräulein Honigohr mag das. Versonnen blickt sie zum nächsten Lichtkegel, der ein gelbliches Dreieck ins Schwarz malt, als sie hinter sich Schritte hört. Es ist eine Frau, die so schnell geht, wie ihre Stöckelschuhe es zulassen. Sie wirft mißtrauische Blicke um sich.
Fräulein Honigohr grüßt freundlich.
Die Frau nickt, wird langsamer und bleibt stehen. „Entschuldigen Sie, das klingt jetzt seltsam, aber müssen Sie auch in diese Richtung?“
Fräulein Honigohr nickt.
„Würden Sie mit mir zusammen gehen? Ich hasse es, hier nachts allein zu sein.“
„Gern.“ Fräulein Honigohr lächelt und gemeinsam gehen sie weiter.
„Danke. Ich habe den letzten Bus verpasst. Zuviel lieblichen Wein getrunken. Dumm, was? Ich hätte mir ein Taxi teilen sollen. Ehrlich gesagt, sterbe ich fast vor Angst.“
„Wirklich?“ Fräulein Honigohr sieht die Frau neugierig an. „Ich mag die Nacht. Man sieht die Sterne.“
„Ich hab echt keinen Sinn für Sterne, wenn in jedem Winkel etwas lauern könnte. Haben Sie wirklich keine Angst?“
„Nein.“
„Dann haben Sie es gut.“ Die Frau stolpert über einen Pflasterstein und zischt erschrocken.
Fräulein Honigohr bleibt stehen. „Hier biege ich ab.“
„Oh, schon? Schade.“ Die Frau sieht enttäuscht aus. „Dann gute Nacht.“ Sie nickt und geht weiter.
Fräulein Honigohr sieht ihr nach. Sie blinzelt. Das Laternenlicht hinter ihr schwankt und springt ihr leuchtend vor die Füße. Fräulein Honigohr deutet auf die Frau. „Sei ein Nachtlicht. Leuchte auch die Ecken aus, bis sie zu Hause ist. Und dann hurtig zurück!“ Das Licht schmiegt sich um ihre Beine, dann breitet es sich elegant und unauffällig wie ein Teppich aus und gleitet um die Frau herum, bis die gesamte Straße schimmert wie mit Mondlicht übergossen.
Fräulein Honigohr seufzt. Schade, dass Menschen Angst haben müssen. Sie blickt nach oben. Die Sterne leuchten und zwinkern ihr zu.

Das war ein Beitrag für die abc.etüden: 3 Begriffe, maximal 300 Wörter. Die Worte stammen dieses Mal von Kain Schreiber mit seinem Blog Gedankenflut. Sie lauten: Nachtlicht, lieblich, teilen. Organisiert wie immer von Christiane: Vielen Dank! Und jaaa, lieblicher ist nicht lieblich, aber ich habe mich echt gequält mit dem Wort, nun steht es da mit dem er hinten dran. Et is wie et is. 🙂

Nachtkatze

Nachtkatze

die Abendsonne krallt sich in die Ziegelsteine
wirft Sonnenfluten über dunkle Erde
lockt die kleinen Flügelwesen
noch einmal lieben
bevor die Nacht kommt
schwarzkatzig schleicht sie an der Wand entlang
biegt einen Sonnenfinger nach dem andren auf
bis alles Helle fällt
weit hinter den Horizont
dehnt sich dunkel schnurrend
streckt die Nachtkrallen
samtäugig
im schwarzen Fell glimmt gelb
die Mondpupille