Der Kalender illustriert die Zeit. Die Kerze verbrennt ihr ganzes Leben zu Licht. Das Glas hält das Wasser in Form. Das Notebook öffnet Fenster in viele Welten. Der Tisch steht mit allen vier Beinen fest auf dem Boden der Tatsachen. Der Stift versteckt Worte und Geschichten in sich. Der Toaster röstet die Langeweile aus dem Brot. Der Kühlschrank ist innerlich erfroren. Die Uhr zertanzt die Zeit zu Rhythmus. Die Magneten brauchen festen Halt.
1. die letzte Mahlzeit essen, sich verabschieden, nach Hause fahren. 2. die letzte Mahlzeit essen, sich verabschieden, sich ins Auto setzen, ein bisschen weinen, nach Hause fahren. 3. die letzte Mahlzeit essen, sich verabschieden, sich auf die Terrasse setzen, ein herzzerreissendes Requiem schreiben. 4. die letzte Mahlzeit essen, sich verabschieden, den Strandkorb in der Eingangshalle umarmen und nie mehr loslassen. 5. die letzte Mahlzeit essen, sich verabschieden, zum Strand gehen, sich einbuddeln lassen und hoffen, dass einen niemand findet. 6. die letzte Mahlzeit essen, sich verabschieden, den Lottogewinn sinnvoll einsetzen, das Haus kaufen und ans Meer ziehen. 7. die letzte Mahlzeit essen, sich verabschieden, ein Baumhaus im Kiefernwald bauen und Selbstversorger werden. 8. die letzte Mahlzeit essen, sich verabschieden, am Strand im Wasser herumplantschen und Pläne schmieden, das Meer in die Mitte Niedersachsens umzusiedeln. 9. die letzte Mahlzeit essen, sich verabschieden, soviele Möwen anfüttern wie möglich, sie einspannen und mit ihnen davonfliegen. 10. die letzte Mahlzeit essen, sich verabschieden, nach Haus fahren und den nächsten Urlaub buchen.
– so, wie es sinnvoll ist – unter dem Kinn (sinnlos) – an einem Ohr baumelnd wie eine Doppelkirsche (sinnlos) – die Nase freilassend, so dass man die Nasenlöcher in voller Schönheit sieht (merkwürdig) – in der Hand (ziemlich sinnlos) – gar nicht (ein Ärgernis) (die Attestbesitzer sind entschuldigt) – vorübergehend nicht, wenn man rauchen, essen, trinken oder sich die Nase schnäuzen muss (meinetwegen) – so stramm, dass die Ohren wie kleine Segel abstehen (ahoi) – so locker, dass sie rutscht wie eine HipHop-Maske (yo, Bruder!) – mit beschlagener Brille (Momente, in denen die Maske mit Leidenschaft gehasst wird) – ohne beschlagene Brille, dafür halb blind (mehr Momente, in denen die Maske mit Leidenschaft gehasst wird) – halb in den Mund gesogen, weil man zuwenig Luft bekommt (igitt) – mit Kapuze und Schal kombiniert als erlaubte Totalvermummung (das ist neu) – im Herbst und Winter als Kälteschutz (gar nicht so übel) – mit Lachfältchen um die Augen, denn lachen kann man nicht nur mit dem Mund (hübsch) – mit Haltung (nicht immer leicht) – den anderen zuliebe (na gut) – in der Hoffnung, dass es bald vorbei sein möge (bittebitte!) – und ihr so?
zwischen all dem Unschönen findet sich immer etwas Schönes
wenn wir danach suchen, werden wir es finden
auf die Farbe Gelb im Frühling
dass Schokolade glücklich macht
Vernunft und Unvernunft werden ein Leben lang streiten und die Vernunft wird niemals aufgeben
dass Fantasie alles erträglicher macht
an kleine Liebesbotschaften: Briefe. Videoanrufe. Fragen. Ein Schnurren.
dass Gedanken an Gott aufrichten
an die Macht der Worte
dass Worte Menschen öffnen
die vermissten Socken werden irgendwann wieder auftauchen
es ist immer irgendwo hell
die Vögel im Wald singen, auch, wenn ich nicht dort bin
jede Krise hat irgendwann ein Ende
Ich weiß, es ist eine Liste, aber besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Wenn ihr mögt, macht es nach, es baut ungemein auf, je länger man sucht und schreibt.