in der Nacht

in der Nacht

wohne ich in fremden Häusern

mit gewundenen Zimmern

entdecke Räume

hinter versteckten Türen

am Ende des Flurs.

morgens

alles wie immer

und doch:

vor jeder Schwelle

lauert ein Hauch Erwartung

Der Dienstag dichtet!  
Katha kritzelt hat diese Aktion ins Leben gerufen: Dienstag ist Gedichtetag. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen! Mit dabei sind:

Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
Gedankenweberei
Erinnerungswerkstatt
Dein Poet
Geschichte/n mit Gott
Wortmann
Traumspruch
Voller Worte
Zielstrebig
Puzzleblume
wolkenleer
Querfühlerin

und dann träumst du

und dann träumst du
mit klarem Blick
Angefangenes
und Unvollendetes
Bruchstücke ordnen sich
zu etwas Anderem
es leuchtet
von innen heraus
ist warm in deiner Hand
du öffnest die Augen
die Nacht ist schwarz
auf deiner Zunge
der Geschmack
von Schnee und Silber

Mir war so nach einem kühlen Gedicht in all der Hitze, das trotzdem warm ist. Voilà! 😊

Der Dienstag dichtet!  
Katha kritzelt hat diese Aktion ins Leben gerufen: Dienstag ist Gedichtetag. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen! Mit dabei sind:

Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
Nachtwandlerin
Gedankenweberei
Erinnerungswerkstatt
Lebensbetrunken
Dein Poet
Geschichte/n mit Gott
Suses Buchtraum
Wortmann
Traumspruch
Lyrik trifft Poesie
Voller Worte

und spät in der Nacht

und spät in der Nacht
wenn alle andren träumen
in kleinen dunklen Wolkennestern
baue ich am Königskuchen
setze Perle um Perle
ziehe weiße Zackenkronen
tupfe Goldgeflitter
Schicht um Schicht
akribisch genau
und früh am Morgen
wenn alle andren auferstehen
aus kleinen dunklen Wolkennestern
versinke ich tief
in helle Träume von Königskuchen
Schicht um Schicht
goldbestäubt

Das war ein Beitrag zu den abc-Etüden: maximal 300 Worte, drei müssen enthalten sein: Königskuchen, akribisch und träumen. Die Wortspende kam dieses Mal vom Erfinder der Etüden, Ludwig Zeidler. Und organisiert wird das alles von Christiane mit ihrem Blog Irgendwas ist immer. Vielen lieben Dank! 😊

Tagbild

Tagbild

ich bin leicht
fliege auf Pappelsamen
schlage Räder
im Einerlei-Labyrinth
ich gebe mich preis
lasse Atem an Zugesperrtes
denke grünblauorange
in lila Glockenschlägen
ich bin dein Tagbild
hab kleine Zacken am Rand
sammle Jazzglühwürmchen im Haar
bin träumbar
allezeit

Der Dienstag dichtet!  
Katha kritzelt hat diese Aktion ins Leben gerufen: Dienstag ist Gedichtetag. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen! Mit dabei sind:

Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
Nachtwandlerin
Gedankenweberei
Erinnerungswerkstatt
Lebensbetrunken
Dein Poet
Geschichte/n mit Gott
Suses Buchtraum
Wortmann
Traumspruch
Lyrik trifft Poesie
Voller Worte


außerhalb

ich sitze auf der Bank am Fluß
mit meinen wurzeligen Eisenfüßen
der Fluß fliesst still und schnell
treibt Enten vor sich her
meine schweren Eisenfüße
verschmelzen mit den Ufern
treiben Wurzeln durch die Steine
Wind kämmt Wellen in mein Herbsthaar
es schwingt sacht im Wasserrhythmus
nichts außer dem gleitenden Fluß
ich versinke in der Zeit
bin außerhalb
außerhalb

Die Wiese

Du denkst, es ist nur eine Wiese.

Ein bißchen Gras mit Mücken.

Ein Bach, zu klein, um drin zu baden.

Hier ist doch nichts!

Die Wiese stellt sich taub.

Grüngolden träumt sie neben klarem Wasser.

Die Sonnenbank am Bach verführt:

Nur kurz die Augen schließen…

In leichte, feine Netze wirst du eingewoben.

Hundert kleine Herzen schlagen neben dir,

Sanftes Rauschen trägt die leisen Stimmen weit empor.

Sieh! Trieb nicht gerad ein Walnußschalenboot vorbei?

Mit eichelfarbnem Segel?

Was ist das für ein Tor im Schilf dort vorn?

Hängt da nicht ein Ausguck in den Zweigen?

Sei wach. Und alle kleinen Wiesendinge werden groß.