O saure Gurke, du grüne Lebenswürze!
Jedes langweilige Abendbrot peppst du auf mit deiner aromatischen Säure, und wo sich die Brotscheiben langweilig gerade auf den Teller legen, bist du das Ausrufezeichen zwischen Butter und Käse. Mit dir gewinnt die Leberwurst an Charakter, und wer sich noch nie um die letzte saure Gurke gestritten hat, hat nicht gelebt.
Auch vornehm kannst du; wenn es muss, streifst du dir ein französisches Cape über und wirst zur Cornichon, auf dass man dich mit abgespreiztem kleinen Finger äße, ein selbstbewusstes Komma zwischen den Gängen, überall zu Hause und überall willkommen.
O saure Gurke, du bist die Retterin in dunklen Nächten! Wenn Verzweiflung uns zum Kühlschrank treibt, bist du zur Stelle und bietest dich an, grün und knackig und kalt zwischen den Zähnen.
Dich muss man nicht schärfen und schneiden, allzeit bereit wartest du im Glas auf deinen fabelhaften Auftritt. Und wenn gar nichts mehr geht, dann hängst du dich auch in den Tannenbaum, grün schillernd wie der Apfel im Paradies.

Heute war leider absolut kein Gedicht in mir. Dafür aber eine Ode, die raus wollte. Ich muss deswegen dem Dichtenden Dienstag vorübergehend untreu werden, empfehle aber die Gedichte aller anderen wärmstens weiter! Katha kritzelt hat diese Aktion ins Leben gerufen: Jeden Dienstag wird ein Gedicht aus eigener Herstellung veröffentlicht.
Auch Wortgeflumselkritzelkram
Mutigerleben
Werner Kastens
Nachtwandlerin
Gedankenweberei
Wortverdreher
Dein Poet
Geschichten mit Gott
Suses Buchtraum
Wortmann
und Petra schreibt sind dabei.
Ich husch mal schnell zum Kühlschrank 😂🙈
Grossartig!
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Moin! 😀 Dann guten Appetit! 🥒
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Bei uns stehen auch immer Gläser mit Gurken parat! Ja, sie haben diese Oder endlich einmal verdient!!
Früher konnte man in jeder Kneipe bei uns in Norddeutschland zum Bier zwei Dinge dazu kaufen: Soleier und Gurken. Beides stand auf der Theke in großen Gläsern. Daneben lag die Holzzange, mit der man sie greifen konnte.
Ach, die guten alten Zeiten!
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Die Gurken gibt es mittlerweile wieder, allerdings auf dem Rummel aus großen Holzfässern. Um die Soleier ist es dagegen schlecht bestellt. Ich hab nie eins gegessen, die sahen irgendwie gruselig aus in ihren Gläsern… 😀🥒
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In einer Zeit, als die Nahrungsmittelversorgung der Städter auf Kosten der Tiere noch nicht so perfekt durchorganisiert war und in vielen Haushalten verwandtschaftliche Beziehungen zum Umland bestanden, waren in vielen Kellerabteilen Eier in Einmachgläsern (welche 20 Jahre später von der nächsten Generation mit bunten Perlen o. Ä. gefüllt wurden und in den Wohnzimmern herumstanden) in Salzlauge MIT Schale (in Ösiland waren ‚Soleier‘, wie im Kneipenangebot enthalten, nicht bekannt, soweit ich weiß) eingelegt, die im Winter aufgebraucht wurden; einerseits waren Eier im Jänner, Februar Mangelware, weil die Hühner zu Weihnachten, einmal im Jahr wenigstens als Festtagsschmaus gefressen wurden, und andererseits waren sie teurer durch erschwerten Transport unter wirklichen Winter – Bedingungen auf den Straßen … und natürlich des kaufmännischen Prinzips wegen 😉 …
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Habe ich noch nie von gehört… aber die Keller mit den Einmachgläsern kenne ich, da war alles drin, was man sich vorstellen kann. Eingemachte Bohnen sind toll, Kirschen sind noch viel besser, aber Zwetschgen fand ich immer gewöhnungsbedürftig. Und ab und zu schwamm der ein oder andere Wurm oben, wenn das Glas geöffnet wurde. Kein Hindernisgrund, den Inhalt nicht trotzdem zu essen. 🙂
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Naja – so knapp vor der Powidl-Konsistenz haben sie schon was zum trockenen Grießschmarrn mit Kristallzucker … aber die deutsche Küche kannte auch keine Powidltascherl, bevor sie Tante Jolesch kennenlernen durfte … 😉
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Holzzange ! Auf Theke ! Unhygienisch !!
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Auf Teller auf Theke. Wird durch das Essigwasser ohnehin immer desinfiziert. 🥒🥒🥒
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🙂 (Emojis sind leider gerade aus an diesem PC)
Nachtrag: Sie funktionieren doch, wie ich gerade sehe!
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Jaahahaa .. aber sag‘ das einmal jemandem aus der Plüschgeneration – ich selbst seh‘ das wie du … ;-!
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Aaaach, da standen auf den Theken auch immer offene Nüsschen herum, in die jeder reingegriffen hat, und Aschenbecher mit undefinierbarem Inhalt… alles letztes Jahrhundert eben. Mein Gott, bin ich alt. 🙂
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Oups … Nüßchen und Nüßchentest und die verschiedensten Urinspuren… Na gut – DAS immerhin mag sich in der Plüschgeneration gebessert haben.
Ich vermute allerdings nicht in jenen Bars wo die Schälchen nach wie vor zum Zugriff animieren bzw beim adäquaten Besucherpublikum … 😉
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Ich glaube, solange irgendwo solche Teller herumstehen, wird sich das fortsetzen. 😀
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Dein Glaube NICHT in des Einen Ohr 😉
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Hach, endlich mal eine Ode an die Saure Gurke ❣️ Sie hat es verdient.
Welch schöne Erinnerungen birgt sie für mich in sich 💥
Die dünn geschnittenen gurkenscheiben auf den leberwurstbroten, die die Tante den erntehelfern mit aufs Feld gab. Ich war sechs Jährchen alt, aber diese Erinnerung hebe ich seit so vielen Jahren schon auf…
Schmunzelgrüsse von bruni
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Die Gurkenscheibchen auf Leberwurstbroten kenne ich auch – ist für mich untrennbar mit Abendbrot am Küchentisch verbunden. 🙂
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Esse ich heute immer noch gerne… oh ja❣️
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Eine exotische Mischung, aber durchaus schmackhaft ;-!
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😉
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ganz wunderbar, auf so eine Idee muss man erst mal kommen, chapeau, ich musste schmunzeln, bin begeistert und liest sich famos
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Danke, die Gurken stehen hier gerade herum und platzen fast vor Stolz. 🙂
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Hoch auf die Gurkerl!
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Hip-hip-hurra! 🙂
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🙂
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Köstlich! … Wie eine Salzgurke … 😉
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Ich liebe ja auch die süßsauren Aziagurken, aber über die spricht nie jemand… vielleicht sollte ich… hmmm…
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Hmmmmm, die esse ich auch mit Genuss!
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Was sind denn das für welche?
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Die werden aus großen Gurken geschnitten und in so halbrunden länglichen Stäbchen süßsauer eingelegt. Lecker! 😀
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Echt toll, deine Gurkenode! 🤗
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Wenn ihr euch jetzt alle Gurkengläser kauft, will ich Tantiemen! 🙂
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Haha, hab eh immer welche da 🤓
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Ach, Mist, wieder nix. 🙂
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Mackdochnix 🙃
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Die Handvoll Nüsschen gab es bei uns in Automaten 🙂 Das fand ich toll *g*
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Stimmt… karamellisiert gab’s die auch aus dem Automaten. Sie haben immer die Hände rot eingefärbt. 😊
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Tatsächlich? Daran erinnere ich mich nicht mehr 🙂
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Doch, doch, die waren lose im Automaten und fielen direkt in das Ausgabefach und dann in die Hand. Wäre heute aus hygienischen Gründen wohl nicht mehr möglich. Schade eigentlich!
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Fantastisch! 😅 Witzig und wahr noch dazu. Ich liebe saure Gurken in Chilli eingelegt, am besten zum Bauernfrühstück. ☺️
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😊🥒 Ich mag am liebsten die ganz kleinen Gürkchen. Hmmm! 🥰
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