Neujahr

Neujahr

neue Zeiten
noch unbekannt
schlechte Sicht
verschwommene Konturen im trüben Licht
weit entfernt undeutliche Stimmen
ansonsten: Stille
ich atme und warte
unschlüssig
zweifle am festen Grund
hinter den Konturen leises Gelächter
zaghaftes Leuchten
jemand flüstert: Komm
und ich
hebe den Fuß

Das Gedicht ist von 2018 und nicht neu, aber es passt so perfekt auf die aktuelle Situation – es ging nicht anders. Voila! Ich wünsche allen Dienstagsdichtern leises Gelächter, lebhaftes Leuchten und dass jemand flüstert: Komm!

12 Gedanken zu „Neujahr

  1. Ich mag auch deine Worte. Bei deinem Foto habe ich mehrmals geschaut, es ist, als hättest du mein Zuhause fotografiert, nur das Haus auf der rechten Seite steht hier nicht.
    Liebe Grüße
    Ulli

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  2. „zweifle am festen Grund“, spricht mich in den aktuellen Zeiten sehr an. Wie soll man schließlich auch wissen, ob das Leuchten wirklich ein Hoffnungsschimmer oder nur ein Irrlicht ist? Da hilft nur geduldiges Ausharren und Fühlen, wo die Hand ist, die einen ermutigt. 🙂

    Liebe Grüße
    Alina

    Gefällt 1 Person

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