Hier haben wir also die ersten zwei All-Age Bücher von Cecelia Ahern, und mir geht es wie schon öfter mit ihren Büchern: Eigentlich ok, aber irgendwie ist da ein Haken, der es eben nicht perfekt sein lässt. Im Grunde also genau das, was sie uns in den Büchern mitteilen will – oder?
Die Heldin der beiden Romane, Celestine North, lebt in einer dystopischen Welt, in der man ganz genau die Regeln befolgen muss, wenn man einigermaßen in Frieden leben will. Moralische Verfehlungen oder Fehlentscheidungen können einen die gesellschaftliche Stellung kosten, man wird geächtet und aus der Gesellschaft ausgestoßen. Man bekommt einen Aufpasser zugeteilt, darf nur noch niedrige Arbeit verrichten und nur sehr einfaches Essen zu sich nehmen. In öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es spezielle Sitzplätze für die Ausgestossenen. Celestine lebt auf der Sonnenseite des Lebens, sie sieht gut aus, kommt aus der richtigen Familie, hat als Freund den Sohn eines hohen Richters des Staates und ist auch in der Schule gut. Dann begeht sie einen „Fehler“ – sie hilft einem der Geächteten in der Öffentlichkeit, und damit beginnt die Geschichte.
Leider hat sich mir die Welt und das dahinterliegende System nicht erschlossen, ich fand es unlogisch und sehr lückenhaft. Wenn man ein klein wenig über die Zusammenhänge nachdenkt, passt so einiges nicht zusammen. Ich vermute, Cecelia Ahern wollte die Welt durchaus fehlerhaft darstellen, sie aber in den Augen von Celestine anfangs perfekt erscheinen lassen, um sie dann nach und nach zu demontieren. Das ist ihr leider nicht gelungen. Auch Celestine ist in sich weder logisch noch schlüssig aufgebaut, sie verhält sich teilweise sehr seltsam, vor allem, da sie als klug und logisch denkend geschildert wird, sich aber nicht so verhält. Bis auf die Hauptperson kommt einem keine der anderen Figuren nahe, alles bleibt seltsam distanziert, und selbst die Hauptperson bleibt bruchstückhaft, da sie sich in einer nicht zu ihr passenden Welt bewegt.
Das ist alles ärgerlich und vor allem schade, denn die Autorin kann ja schreiben – sogar sehr gut. Der Schreibstil ist flüssig, gut lesbar und wenn das ganze etwas besser durchdacht wäre, hätten wir hier zwei wirklich gute Bücher mit einer interessanten Aussage zu Perfektion und Unterdrückung haben können. So aber liest man sie und vergisst sie gleich wieder – es gibt besseres. Ich wage hier noch nicht mal, auch nur einen klitzekleinen Vergleich zur Tribute von Panem-Trilogie zu machen – diese Bücher sind wirklich meilenweit voneinander entfernt. Die Panem-Bücher würde ich jederzeit zu Unterrichtszwecken in Schulen empfehlen, die Flawed/Perfekt Bücher dagegen würde ich nur eingefleischten Viellesern empfehlen – denen macht es nichts, auch mal nicht so perfektes zu lesen.

Gefällt mir:
Like Wird geladen …