Retro-Frühling
wir flanieren wie vor hundert Jahren
alle Flüsse gehören uns
Lerchengesang, tatsächlich
wir hören hin
neuerdings bewanderschuht gerucksackt
färben wir die Handyfotos
sepiabraun
für später


Retro-Frühling
wir flanieren wie vor hundert Jahren
alle Flüsse gehören uns
Lerchengesang, tatsächlich
wir hören hin
neuerdings bewanderschuht gerucksackt
färben wir die Handyfotos
sepiabraun
für später
unkomplizierte Klassiker:
Gespräche am Suppentopf
Sonntagszeitwunder
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Veränderung von uns für Sie
und alle
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In diesem Jahr nehme ich wieder an einem Schreibexperiment zur Fastenzeit von Susanne Niemeyer teil, und bislang ist es definitiv inspirierend! Es wird also in den nächsten Wochen öfter seltsame Wortexperimente hier geben 😊.
im Straßenlabyrinth
haben sich neue Häuser ausgesät
sind aufgeschossen im Gartengrün
mit gelben und weißen kantigen Knospen
heilige Worte schweben aus ihren Schornsteinen
wie Pappelsamen im Licht
flüstern Sommergedanken und helle Wünsche
hüllen alte Stadtviertel ein
in Erdbeerträume und sanften Regen
durchweben die samtblauen Nächte
mit Glühwürmchengedanken
suchen der Stadt Bestes
jetzt und immerdar
Morgengebet
ein utopischer Traumfänger
ist durch meine Nacht gehüpft
hat Bruchstücke des Tages gesammelt
erste Corona-Impfung in den USA
Karamellkekse, Telefonate und Tränen
gestapelt zu einem großen Kartenhaus
Werken ist in der Wichtelschule das Hauptfach
lass die Lehrer dort Meister sein
im Kleben von Bruchstücken
im Bauen von Kartenhäusern
in der Nacht
fällt Schnee auf meine Schlafgründe
gleicht Unebenheiten aus
kühlt heiße Quellen
färbt schwarzes weiß
mein Herz schlägt frisch
unter der Eisschicht
Atemzüge schieben Schneewehen
über die Straßen
ich kratze frostige Augen frei
gletscherblau die Welt
eiszapfenbewehrt
leise Gespinste weben dünne Fäden
zwischen mir und anderen
hauchzart
leichter zu zerreißen als Luft
leuchtende Kostbarkeiten
wertvoller als alles
ich hüte sie sanft
Löwenmuttergefühle
lasst uns Wintersonne sein
an strengen Frosttagen
uns verströmend aus vollem Herzen
nichts zurückverlangen
die abweisende Landschaft ruft nach uns
gleissend hell verwandeln wir sie
wie der Höchste uns
nichts tragen wir ihr nach
wärmen die kalten Felsblöcke
streicheln die stechenden Dornen
erfrorenes Gras leuchtet auf mit uns
lasst uns die Erde verwandeln
durch den warmen Schein unserer Herzen
der Höchste wird lächeln
und alles wird hell sein
nach Lukas 6, 35-37
gegen die Unbehaustheit
eine Walnußschale
groß genug für mein Herz
zwei Lieblingsbücher
ein paar neue Geschichten
zarte Wünsche und Tulpen müssen hinein
das Bett
Bleistift und Papier
das schöne, bunte
vielleicht ein Tisch
aus dunklem Holz
mit Stuhl
und Kerze zum Frühstücken
Geräusche
und Gelächter
ein Horizont wär schön
eine Walnußschale für mein Herz
gegen die Unbehaustheit
Licht
der Januar wird älter
langsam kehrt das Licht zurück
bemalt die morgendlichen Wege
rüttelt Spatzen aus schlafenden Zweigen
zündet uns an
nährt kleine Flammen in uns
wir wärmen uns fröstelnd die Seelen
am Abend
wenn das Licht geht
flüstert der Kerzenschein
von morgen
und dem
was sein wird
Für mehr Natur in der Stadt und auf dem Land !
Gedanken und Denkanstöße, Reisen und Fotografie
mit Wurzeln und Flügeln
schreiben als antwort aufs schweigen
Staubfilter der Zeit
Berlin hat immer etwas zu erzählen. Geschichten. Anekdoten. Gedichte. In Büchern und Beiträgen. Hier sind sie (fast) alle
woshosdgsogd?
Texte und Gedichte zu den Themen Tanzen und Leben
die Welt von Kaphoon dem Namenlosen...