In letzter Zeit kommt mehr bei ihm an, mehr Gebete, mehr Angst, Lärm von Kanonen. Und auch das Schweigen der Ratlosigkeit klingelt in seinen Ohren wie Donner. Darunter in einem stetigen Strom die Alltagsgebete, ein bisschen wie das Rauschen der Autobahn.
Dazwischen immer wieder Musik, denn Gott singt seit ein paar Wochen sehr viel mehr als sonst, er braucht das als Aufmunterung zwischen all den dunklen Geräuschen und all den unerfüllbaren Bitten aus allen Lagern.
Manchmal möchte er sich die Ohren zuhalten, nur kurz, aber er tut es dann doch nie.

Ohren zuhalten gilt nicht – die Beelzebuben nutzen die geringste Pause schamlos aus wie man sieht, um das Rauschen im Hintergrund weiter zu verstärken, damit er die Betenden gar nimmer hört – selbst wenn sie vor Schmerz schreien.
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Er tut es ja auch nie. Siehe letzter Satz!
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Das Detail mit der Musik: das gefällt mir, das Verhalten kenne ich. Ja, ER muss schon ein ordentlich dickes Fell haben, um es mit seinen Geschöpfen auszuhalten.
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Allerdings! Ich habe die Ahnung, dass das Fell an manchen Stellen dünnhäutig ist. Das könnten dann die Momente mit Blitz und Donner oder sehr viel Regen sein.
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