Meistens bin ich nicht voll und ganz in der Welt, sondern in Teilen. Die abwesenden Teile beschäftigen sich mit den grauweißen Wolken am Himmel, der Form der Regentropfen oder der Maus unter der Holzbank. Mein Leben schmeckt nach einer Mischung aus Erdbeer und Lakritz, mit einer Spur Spinnwebe. Manchmal sehe ich zwischen den Spinnweben den grauweißen Himmel, der über die Felder streichelt. Sie summen leise. Die Freiheit in all dem wohnt im Dazwischen, in den Spalten der Lakritzschnecken, unter den Erdbeerblättern und in den endlosen Pflanzreihen der Kartoffeln. Doch, wirklich. Wenn ich die Freiheit nicht finden kann, suche ich nach ihr, da bin ich ausdauernd. Die Freiheit ist schnell und wendig, aber ich habe Geduld und einen Käscher aus Spinnweben.

So ein schöner Text
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Und in deinen Texten wohnt das Lächeln.
Eben beim Gewitter habe ich ernsthaft eine Ringeltaube gesehen, die sich den Flügel über den Kopf gehalten hat. Und schon ist der Tag ein anderer.
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Die Freiheit mit einem Käscher aus einem Spinnwebnetz fangen zu wollen – wieder so ein verzaubernden Einfall von Dir.
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Sie läßt sich nicht einfangen, die Freiheit.
Sie ist so beweglich und immer bereit zu entfliehen, denn sie hat böse Erfahrungen gemacht. Aber sie überläßt uns Bröckchen von kleinen Freiheiten, winzige Zuckertütchen für dann, wenn wir in Zwickmühlen geraten.
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