Oink sieht in die Ferne

Oink starrt nach vorn in die Wolken. „Das ist also der Horizont?“ fragt er andächtig.
Ich nicke.
„Das ist aber… groß“, sagt er. „So viel leere Luft! Wo sind denn all die Häuser?“
„Hier gibt´s keine. Zum Glück“, sage ich.
„Warum zum Glück? Magst du keine Häuser? Du wohnst doch in einem?“
„Schon“, sage ich, „aber manchmal werden sie mir zu eng.“
Oink starrt auf die Wolken, die sich ineinanderschieben. „Wie meinst du das?“
Ich atme tief ein. „Dann sind da zuviele Mauern, zuviele Autos, zuviele Fenster, es ist alles vielzuviel und vielzueng. Dann brauche ich viel Himmel und viel Platz, damit das Gefühl wieder verschwindet.“
„Aha“, sagt Oink. Er guckt sich um. „Aber ein bisschen einsam ist es hier schon, oder? So ganz ohne andere?“
„Ich bleibe ja nicht lange“, sage ich, „und du bist doch da.“
„Das stimmt!“ sagt Oink. Dann guckt er nach vorn auf den drohenden, grauen Wolkenstreifen am Horizont. „Wollen wir noch ein bisschen bleiben und zugucken? Das sieht so lebendig aus da hinten!“
Ich nicke. Es ist lebendig und wild da hinten. Wunderschön.


8 Gedanken zu „Oink sieht in die Ferne

  1. Eigentlich hat er nichts zu befürchten: er ist doch gefilzt – höchstens kalt könnte ihm werden. Ich habe ihn auch schon vermißt und wenn er jetzt mit Dir picnicen geht, dann erwarten uns Abenteuer -:))
    Gruß in den Abend an die Ausflügler und mit etwas Abendmusik verabschiedet sich, Karin

    Gefällt 1 Person

    • Jaaa, schon, aber dieses unangenehm kühle Gepladdere auf der Filzhaut, ne, das mag er nicht so. Ich hab ihm ja angeboten, ihn in die Tasche zu stecken, aber das wollte er auch nicht, da sieht man nämlich nichts. 😁
      Ganz liebe Abendgrüße! von Tanja 🤗

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