14. Februar

Oink ist hin und weg. „Hast du ihre Haare gesehen? Diese Borsten!“ Er lächelt selig und guckt mich verträumt an.
„Ähm…“ sage ich.
„Und diese Rundungen! Ohhh… sie ist perfekt!“ Oinks rosa wird noch etwas rosaner.
Ich räuspere mich.
„Und wie sie ihre Borsten trägt! So natürlich! Sie glänzen wie… wie…“ Er blickt sinnend vor sich hin.
„Wie Honig?“
„Ja! Genau!“ Er lächelt und sieht etwas, was ich nicht sehe.
„Du, also, weisst du…“ Ich verstumme. Wie sage ich es ihm? Seine Angebetete ist meine Schuhbürste, und ich glaube, sie hat keine Ahnung, dass ihre Borsten verehrt werden. Sie ist einfach nur eine Schuhbürste. Oinks sind selten auf dieser Welt.
„Weisst du was?“ Oink balanciert vor Aufregung auf den Zehenspitzen. Er hat mir nicht zugehört.
„Was denn?“ frage ich höflich nach und bin dankbar für die drei Sekunden Aufschiebezeit.
„Ich habe sie gefragt, ob sie heute abend mit mir den Schnee angucken will!“
„Oh!“ sage ich.
„Und weisst du was?“ Oink hüpft jetzt auf und ab.
Ich gucke fragend.
„Sie hat ja gesagt!“ Er strahlt über beide Backen.
„Ach!“ sage ich.
„Darf ich heute abend dein Fensterbrett haben?“ Oink guckt flehend.
„Ja, äh, klar“, sage ich überrumpelt.
„Super, danke!“ ruft Oink und hüpft davon. „Ich muss mich hübsch machen!“
Ich gucke ihm hinterher. Ich muss noch sehr viel lernen auf dieser Welt, das steht fest.

11 Gedanken zu „14. Februar

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