im hintersten Winkel meines Atems
wo es dunkel und eng ist
schläft die Frage nach Dir
von Zeit zu Zeit
wacht sie auf
reckt ihre dünnen Glieder
flüstert ihre Fragen
schwingt als Echo
in meiner Haut
ich atme ein
decke sie zu
mit Leben Menschen Aufgaben
sie schläft
schickt stille Traumbilder
ins Draußen
malt Fragezeichen
in meinen Atem
Der Dienstag dichtet! 🙂 Katha kritzelt hat diese Aktion ins Leben gerufen: Jeden Dienstag wird ein Gedicht aus eigener Herstellung veröffentlicht. Auch Wortgeflumselkritzelkram, Mutigerleben, Werner Kastens, Findevogel, die Wortverzauberte und Ein Blog von einem Freund sind mit von der Partie. Schaut doch mal bei ihnen vorbei, der Dienstag fängt besser an mit ein bisschen Wortzauberei!
Was für eine schöne Wortzauberei!
Ja, manchmal stellt man sich fragen nach Menschen, die man vielleicht nicht wirklich beantwortet haben möchte (oder doch….)
😊
LikeGefällt 4 Personen
Oder fällige Lebensentscheidungen malen Fragezeichen in die Luft… oder Gott malt sie mit dem Finger innen an beschlagene Autofenster, wie wir Kinder früher… 🙂
LikeGefällt 2 Personen
Spannend. Wer ist dieses Du, nach dem gefragt wird? Da gibt es viele Antwortmöglichkeiten …
Mag ich.
Liebe Grüße
Christiane 😁☕🥐🌧️
LikeGefällt 4 Personen
Es ist alles eine Frage der Interpretation… meine Deutschlehrerin hätte es geliebt, alle Schüler hätten es gehasst… 🙂
LikeGefällt 1 Person
Ein schönes aber auch etwas beunruhigendes Bild. Durch die dünnen Glieder wirkt das Du bedrohlich. Aber vllt ist es das auch gar nicht.
LikeGefällt 1 Person
Doch, kann schon sein. Oder aber sie hatten bisher keine Möglichkeit, zu trainieren, weil sie nie an die frische Luft kommen, da wird man halt spiddelig. 🙂
LikeGefällt 1 Person
‚Spiddelig‘ ist ja ein tolles Wort. Das habe ich noch nie gehört. 😅
LikeLike
Spiddelig kommt aus meiner Kindheit und gehört zu den schützenswerten, im Bestand bedrohten Wörtern. Zucht- und Erhaltungsmaßnahmen wünschenswert! 🙂
LikeLike
Für einen solchen Text würde ich mich tagelang selbst feiern, insofern ist es wohl gut, dass mir derartiges Talent nicht gegeben ist, sonst würde mein persönliches Umfeld mich irgendwann für selbstgefällig halten, und das wiederum kann ja nun keiner wollen. 🙂
Chapeau!
LikeGefällt 4 Personen
Oh, oh… das wäre doch nicht nötig gewesen, hätte meine Oma jetzt gesagt, allerdings auf Plattdeutsch, was ich nicht kann – so weit her kann es mit dem Talent daher wohl nicht sein… 🙂
LikeGefällt 2 Personen
Wow, schön! Kann ich gerade sehr gut nachvollziehen.
LikeGefällt 1 Person
Dankeschön! Ich glaube, jeder hat so seine Fragen in sich, die immer wieder mal vor sich hin flüstern.
LikeGefällt 1 Person
Danke dir.
Ich kann vieles vom Text – bis zu „Leben Menschen Aufgaben“sehr gut nachempfinden. Und dann wird es anders; meine Frage will nicht mehr einschlafen. Also nichts mit stillen Traumbildern. Mal sehen, was sich da entwickelt.
Herzlich
Judith
LikeGefällt 1 Person
Dann hast du sie vermutlich schon viel mehr trainieren lassen… 🙂 bei mir hat sie ja keine Chance, quetscht sich aber immerhin doch noch durch die Träume ans Licht…
LikeLike
Ich verstehe das so:
…
decke sie zu (die Frage/n)
mit Leben Menschen Aufgaben
und damit stelle ich sie (die Frage nach dir) in den Hintergrund, lasse sie nicht mehr so sehr an mich heran,auch weil ich nicht mehr genug Zeit habe, weil mich das Leben erdrückt, Menschen meine Aufmerksamkeit fordern und (immer wiederkehrende oder neue) Aufgaben mich blockieren.
Nur stellt sich jetzt die Frage: ist das zielführend?
LikeGefällt 3 Personen
Genau so, lieber Werner! Zielführend ist das nicht, aber vermutlich tausendfach erprobt und im Laufe des Lebens vervollkommnet. Da muss die Frage schon sehr beharrlich sein, um sichtbar zu bleiben.
LikeGefällt 3 Personen
Pingback: Fremde Federn – Fundevogelnest