Winter
Ich fühle mich wie eine Wiese
die kahl und abgeweidet ist
zu viele Schafe haben zu lange an mir gefressen
wo einst ein bunter Teppich aus Blumen und Halmen
im Sommerwind wehte
Bienen und Schmetterlinge zum Frühstück vorbeisahen
und die Feldlerche hoch in den lauen Himmel stieg
ist jetzt Ödnis
das Gras ist braun und zertreten
die Blumen längst verdaut
selbst die sanften Hügel wurden flachgestampft
Wind zieht über meine bloße Weide
leer und frostig liegt sie da
es ist kalt
aber
im Dunkel spüre ich die Maulwürfe
sie liegen und schlafen und warten
träumen von feuchter warmer Erde und sanften Hügeln
zwischen wispernden Gräsern
von gedämpftem Grillengezirp in dunklen Gängen
ich weiß
ihre Zeit wird kommen
Dieses Gedicht habe ich vor mittlerweile ziemlich vielen Jahren für eine Freundin geschrieben, der es damals gar nicht gut ging. Glücklicherweise lebt sie heute wieder recht vergnügt vor sich hin, wofür ich sehr dankbar bin.
Der Dienstag dichtet! Katha kritzelt hat diese Aktion ins Leben gerufen: Jeden Dienstag wird ein Gedicht aus eigener Herstellung veröffentlicht. Schaut gerne bei ihr vorbei, das bereichert den Dienstag ganz ungemein. Auch Mutigerleben und Wortgeflumselkritzelkram sind mit von der Partie!
Das gefällt mir – sehr bildhaft und hoffnungsfroh 😁🌼
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Ein bißchen Hoffnung muss sein! (finde ich)
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Auf jeden Fall!!!!
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So schön…
Sehr ansprechende Bilder, die mir gut gefallen.
Wie schön, dass es deiner Freundin wieder gut geht.
Liebe Grüße
Judith
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Ich bin auch sehr froh darüber…
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Dein Gedicht ist sehr bildgewaltig. Schön.
Die Maulwürfe gefallen mir besonders gut. Ich habe mal direkt an einem Feld gelebt, daher waren Maulwurfshügel für mich immer das Zeichen, dass die Felder leben (unser Garten auch, zum Missfallen meinem Mutter 😉 )
Grüße, Katharina
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Mein Vater hat auch alles mögliche angestellt, um sie aus dem Garten zu vertreiben, sehr absurde Dinge waren dabei. Ich hatte immer das Gefühl, die Maulwürfe haben unten gemütlich Tee getrunken und über die neuesten Experimente meines Vaters geschmunzelt… 🙂
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🙂 Ich glaube meine Mutter hat nur die Hügel weggemacht. Hat die Maulwürfe aber auch nicht gekratzt.
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