Alltagsauferstehungen
- morgens aufwachen und feststellen, es war nur ein Traum
- angetrocknete Blumen aus dem Supermarkt retten
- etwas aussprechen, das bisher unaussprechlich war
- Kresse aussäen
- feiern mit verloren geglaubten Freunden
- jemandem beim Schlafen zusehen und wissen, das ist ein Wunder
- Gärtnereien besuchen und in Primeln und Hyazinthen baden
- Ablegen von lange getragenen Lasten
- blaue Blümchen unter der vertrockneten Buchenhecke
- farblose Gewissheiten in Frage stellen
- leere Handyakkus aufladen
Unter AUsschluss alles Negativen sind diese Auferstehungen doch nicht mehr als bloßer Kitsch. Denn wo ist das Geld für die angetrockneten Blumen? Wo die Müdigkeit am Morgen? Wo die Kinderarbeit in den Handys? Wo die neuen Lasten? etc.
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Für mich waren diese Punkte letztes Jahr sehr wichtig, sie haben mich getröstet. Mag sein, dass es kitschig ist, aber es ist mein Kitsch, und ich mag ihn. Mein kleiner Text will und kann die Welt nicht retten, aber eine Stimmung ausdrücken, das will er und das kann er. Es leben die blauen Blümchen! (die jetzt übrigens gerade wieder anfangen zu blühen)
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