Im achten Band der Krimi-Satire-Wortrausch-Reihe um Kriminalkommissar Hubertus Jennerwein steigt ein Heißluftballon über dem schönen Werdenfelser Tal auf. Darin eine zufällig zusammengewürfelte Schar Passagiere, die sich allesamt nicht wirklich wie glückliche Ballonfahrer verhalten und eher wenig Interesse an Ausblick oder Höhe zeigen. Dazu ein Kommissar, der etwas aus der Spur gerät, nachdem er einen seltsamen Fremden im Gefängnis besucht und eine fast vergessene Geiselnahme, die 1971 gründlich schiefgeht und ihre langen Arme bis in unsere Gegenwart streckt. Wie passt das alles zusammen?
Auch dieses Mal wieder befördert Jörg Maurer den Leser direkt in die bayrischen Alpen und wieder ist es die wunderbare, bildgewaltige und sehr, sehr lustige Sprache, die den Hauptreiz an diesen Krimis für mich ausmachen. Er fabuliert und tanzt und geniesst Wörter und Sätze, und ich vermute, das Schreiben dürfte ihm ebenso große Freude bereiten wie mir das Lesen.
Die Handlung ist dieses Mal ein wenig verschwurbelt, eine Menge Handlungsstränge laufen nebeneinander her, einige der Figuren haben die Grenze zur Karikatur ziemlich selbstbewusst überschritten, genauso wie die Handlung teilweise recht konstruiert daherkommt und man nicht allzu genau hingucken oder hinterfragen sollte. Aber egal! Alles verziehen! Ich hatte eine sehr gute Zeit mit dem Buch und werde auch das nächste auf jeden Fall lesen. Genauso wie ich trotz seltsamer Ereignisse im Heißluftballon meine Fahrt irgendwann auf jeden Fall machen werde!

Bitte beachten Sie, wie ich versucht habe, den Titel fotografisch umzusetzen! (Nein, es ist nicht vom Balkon gefallen, aber es war knapp davor)